Laut Zuchtordnung des KfT (Klub für Terrier) ist ab 01.07.2007 eine Augenuntersuchung auf PRA bei einem Tierarzt des DOK(siehe unter Links) zwingend vorgeschrieben (siehe auch Veröffentlichung in “Der Terrier” 05/2007). Diese Untersuchung muss zur Zeit bis zum Erreichen des 7. Lebensjahres jährlich wiederholt werden. Rüden, die diese Untersuchung nicht haben, können nicht zum Zuchteinsatz kommen!
Kurzinfo:
Angeborene und erbliche Netzhautdegenerationen werden unter dem Sammelbergiff PROGRESSIVE RETINAATROPHIE geführt.
Progressive Retinaatrophie stellt sich beim Hund histilogisch in 2 Typen dar: 1. Die genaralisierte PRA, 2. Die zentrale PRA. Letztere wurde im deutschsprachigen Raum bislang sehr selten beobachtet.
Beim Pudel und mehreren anderen Rassen wird eine Stäbchen-Zapfen-Degeneration beobachtet.
Die klinischen Symptome der hereditären Netzhautatrophie stellen sich nach und nach ein. Sie können sich zunächst in einem scheuen Verhalten des Tieres, in Unsicherheit besonders in fremder Umgebung und herabgesetztem Sehvermögen in der Dämmerung und Dunkelheit äußern. Im frühen Stadium wirken die Pupillen nur wenig erweitert, ihre Reaktion ist träge. Eine zunehmende visuelle Unsicherheit kann sich nunmehr auch bei Tageslicht bemerkbar machen. Nicht selten wird dieser Zustand vom Besitzer zunächst kaum erkannt, da das Tier den ausfallenden Visus durch andere Sinnesorgane (Geruch, Gehör, Gefühl) kompensiert.
Im Endstadium ist die Pupille grau-weiß, Gefäße sind nicht mehr nachweisbar. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tiere vollkommen erblindet. Der Zeitraum der progredienten Veränderungen kann unterschiedlich lang sein. Mitunter währt er über Jahre, in anderen Fällen ist das Endstadium innerhalb weniger Wochen erreicht. Bei einem bestimmten Anteil von Erkrankungen stellt sich im Verlaufe des Prozesses eine sekundäre Katarakt ein, und die zunehmenden Blindheitssymptome werden fälschlich hierauf zurückgeführt. Die Extraktion der Kataraktlinse trägt in diesem Falle nicht zur Verbesserung des Sehvermögens bei. Eine Therapie mit Vitaminen, insbesondere Vitamin A und Vitamin B-Komplex, kann in frühen Stadien lediglich den Zeitpunkt der Erblindung etwas hinauszögern, die Krankheit aber keinesfalls heilen. Quelle: U. Freudiger, E.G. Grünbaum, E. Schimke "Klinik der Hundekrankheiten"
Die PRA-Untersuchung, abhängig von den jeweiligen Verbandsvorschriften, können von jedem beliebigen dafür ausgebildeten Tierarzt oder ein dem DOK (Gesellschaft für Diagnostik erblich bedingter Augenerkrankungen, "Dortmunder Kreis") angeschlossenen Tierarzt durchgeführt werden. Tests, die durch einen DOK-Arzt durchgeführt wurden, werden an den VDH weitergeleitet.
Ein öffentliches Register von PRA-erkrankten und PRA-freien Hunden (wie z.B. in Skandinavien) gibt es in Deutschland leider nicht. Das Datenschutzgesetz soll die Privatsphäre bewahren. Ob das in diesem Fall für die einzelnen Rassen und Züchter von Nutze ist, ist fraglich.
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